Hast Du schon mal was vom Drama-Dreieck gehört?
Dramen inszenieren wir ja unglaublich gerne, manchmal auch unbewusst und manchmal lieben wir diese sogar ein bisschen.
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D wie Drama
Der Begriff Drama kommt eigentlich aus dem Theater. Es ist eine Art Schauspiel, bei dem ein tragischer Konflikt dargestellt wird. Und tragisch deshalb, weil dieser Konflikt einerseits in uns Mitgefühl mit dem Protagonisten auslöst und andererseits auch Angst davor, selbst so ein Schicksal zu erfahren.
Wer will denn so was?
Doch wir alle sind hin und wieder in Dramen gefangen.
Manchmal sind es schwere Schicksalsschläge, wie der Verlust eines geliebten Menschen, ein Unfall oder auch ein Brand und manchmal sind es eher die alltäglichen Probleme, in denen wir regelrechte Dramen inszenieren.
Im Alltag werden wir dann zu wahren “Drama-Neurotikern” und kreieren Dramen was das Zeug hält.
Da jagt dann ein Drama das nächste und ehe man sich’s versieht, hängen alle Beteiligten erschöpft über’m Zaun.
Da kann es hilfreich sein, sich bewusst zu machen, dass man aus dem Drama, das man sich selbst erschaffen hat, auch wieder aussteigen kann.

Das Drama-Dreieck
Der Begriff “Drama-Dreieck” stammt aus der Transaktionsanalyse (= eine psychologische Theorie der menschlichen Persönlichkeitsstruktur) und beschreibt 3 mögliche Rollen, in die wir verfallen können, wenn sich irgendeine Form von Problem anbahnt.Diese 3 Rollen unterscheiden sich gänzlich voneinander und können zu den verrücktesten Verstrickungen, Verwirrungen und Handlungen führen. Und noch verrückter: Sie laufen komplett unbewusst ab! Doch jeder dieser Rollen verursacht Stress – für uns selbst und die anderen!
Das Ziel: Durch das Drama-Dreieck kann aufgedeckt werden, wie und auf welche Art und Weise wir in bestimmten Situationen kommunizieren. Also, was wir in bestimmten Situationen über uns selbst oder den anderen sagen oder auch nur denken.
Und da wir ja oft glauben, dass das, was wir denken, ja keinem anderen schadet, hinterfragen wir unsere Meinungen auch so selten. Die Gedanken sind ja frei … Pustekuchen! Deine Gedanken sind die mächtigste Waffe der Welt.
Damit kannst Du entweder Dich selbst niedermetzeln und andere in kleine Portiönchen zerhacken. Fiese Worte – gedacht oder ausgesprochen – sind wir Katzenkrallen. Sie sind rasiermesserscharf. Aber nun zurück zum Drama-Dreieck.
Die einzelnen Rollen lauten:
- der Verfolger: Er verfolgt andere durch seine Hybris.
- das Opfer: Es opfert sich gerne und mag “Lappen” – Jammerlappen
- der Retter: Er rettet gerne andere, nur sich selbst nicht.
Welche Rollen spielst Du?
So gehst Du am besten vor:- Erkenne, welche Rolle Du während der Betrachtung eines Problems gerade „intus“ hast.
- Verlasse das Drama!
- Nimm’ eine “neutralere” Rolle ein.
- Ändere Deine Sichtweise auf das Problem und damit Dein Verhalten.
Erkennst Du Dich vielleicht in einem wieder?
Aber so sind wir natürlich nicht! Nein! Niemals … Es sei denn …
Keine Sorge! Du verhältst Dich nicht grundsätzlich entweder als Retter, Verfolger oder Opfer.
Du verhältst Dich lediglich in bestimmten Situationen als solche und blendest einfach einen oder mehrere Aspekte der Realität oder Deiner “wahren Natur” vollkommen aus und wirst nur vom Ego-Verstand gesteuert.
Dadurch vermeidest Du es, bestimmte Beziehungskonstellationen, Ansichten, Einstellungen oder Grundüberzeugungen, die in Dir selbst stecken, zu überprüfen und zu hinterfragen.
Einige Beispiele:
Gerade war Dein Schatz noch ein “Schnuggelhase” und dann wird er plötzlich zum “Depp” oder “Vollpfosten”.
Gerade war Dein Schatz noch ein “Schnuggelhase” und dann wird er plötzlich zum “Depp” oder “Vollpfosten”.
Oder … gerade bist Du noch voll des Lobes über Dich selbst, weil Du den Garten so schön auf Vorderfrau gebracht hast und dann mutierst Du plötzlich zum “Toastbrot” in Gedanken, weil Du vergessen hast, den Trompetenbaum in Sicherheit zu bringen.
Und es leider -18 Grad hatte;)
Oder … eigentlich bist Du ja ein ganz Netter, doch dann ziehst Du über einen anderen her, was das Zeug hält und lässt an demselben nicht mal mehr die grauen Haare dran.
Oder … Du wolltest immer schon mal ein Held oder eine Heldin sein und mutierst in Deiner Vorstellung zum Retter der Nation.
Und Dein Auftritt, Deine Chance – Dein Drama – oder auch nur Dein “Casting” beginnt, wenn Du jemanden sagen hörst: “Könntest Du bitte mal … nur ganz kurz … ich bräuchte Deine Hilfe …!” und schon hast Du den Besen in der Hand oder was auch immer… obwohl Du Dich doch eigentlich gerade Hinsetzen und ein schönes Buch lesen … doch ach …
Das Wort “Nein!” hast Du Dich schon lange nicht mehr sagen hören … ach, was soll’s … die Mission geht vor. Was soll’n denn sonst die anderen von Dir denken …
Wir sind eben immer ein bisschen Drama.
Manchmal mehr, manchmal weniger …
Aber eine Drama-Queen und auch ein Drama-King steckt in uns allen.
Ich wünsche Dir (und mir) für die nächste “Problembewältigung” ein neues Drehbuch.;) … kann jemand mal den Regisseur fragen … ach, dat bin ja ich;)
Mögest Du eine wundervoll undramatische Woche haben.
All the best.
Herzlichst! Deine Jeanette