Kurz & bündig: Hospize, Hospizvereine und Palliativstationen kümmern sich um Menschen mit einer lebensverkürzenden Erkrankung sowie um deren Angehörigen. Sie unterstützen, beraten, versorgen und geben Hilfestellungen.
Doch es gibt Unterschiede, die weniger die Art der Betreuung betreffen, sondern eher die Örtlichkeit.
Das Wort Hospiz
Das Wort “Hospiz” stammt aus dem Lateinischen und bedeutet “Herberge”. Ursprünglich bezog es sich auf Unterkünfte für Reisende, Pilger oder Kranke, die auf ihren Reisen oder Wallfahrten Schutz und Pflege benötigten. Im Laufe der Geschichte hat sich die Bedeutung von “Hospiz” auf Einrichtungen für Sterbende und deren Familien ausgeweitet. In diesen Einrichtungen können die Betroffenen ihre letzte Lebenszeit in Ruhe und Würde verbringen.
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Was ist ein stationäres Hospiz?
Ein stationäres Hospiz ist eine Einrichtung, in die Menschen mit einer unheilbaren Krankheit einziehen können, um ihre letzte Lebenszeit in Ruhe und Würde zu verbringen. Hier erhalten sie rund-um-die-Uhr medizinische und pflegerische Betreuung sowie emotionale und praktische Unterstützung.
Was machen ambulante Hospizvereine?
Hospizvereine bieten palliativ-medizinische und psycho-soziale Betreuung und Unterstützung für Erwachsene und/oder Kinder und Jugendliche mit unheilbaren Krankheiten und deren Familien an. Dies umfasst sowohl medizinische als auch emotionale und praktische Unterstützung.
Sie unterstützen oft auch in den Phasen der Trauer.
Ziel ist es, den Betroffenen und ihren Angehörigen ein möglichst angenehmes und würdevolles Leben in ihrer schwierigen Situation zu ermöglichen.
Hospizvereine arbeiten häufig ehrenamtlich und werden durch Spenden und Fördermittel finanziert.
Die Betreuung und Unterstützung findet im eigenen Zuhause, in Pflegeeinrichtungen oder auch in Krankenhäusern statt.
Findet die Begleitung zuhause statt können die Betroffenen weiterhin in ihrem gewohnten Umfeld leben, während sie trotzdem die notwendige medizinische und pflegerische Versorgung sowie emotionale Unterstützung erhalten.
Hospizvereine arbeiten eng mit Ärzten, Pflegern, Sozialarbeitern und ehrenamtlichen Helfern zusammen, um eine angenehme und würdevolle Umgebung für die Betroffenen zu schaffen.
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Was ist ein Kinderhospiz?
Kinderhospize sind Einrichtungen, die sich auf die Betreuung von schwerstkranken und sterbenden Kindern und Jugendlichen spezialisiert haben. Sie bieten eine familienorientierte und ganzheitliche Betreuung, die medizinische, pflegerische, soziale und emotionale Unterstützung für Kinder, Jugendliche und ihre Familien beinhaltet.
Kinderhospize sind oft entweder als stationäre Einrichtungen oder als ambulante Dienste organisiert. In beiden Fällen arbeiten sie eng mit Krankenhäusern, Ärzten und anderen Gesundheitsdienstleistern zusammen, um eine umfassende Betreuung zu gewährleisten.
Das Ziel von Kinderhospizen ist es, Kinder und Jugendliche, die an einer schwerwiegenden und unheilbaren Erkrankung leiden, und ihre Familien in ihrer schwierigen Situation zu unterstützen. Dazu gehört auch die Schmerzlinderung, die Verbesserung der Lebensqualität und die Unterstützung bei emotionalen, praktischen und spirituellen Bedürfnissen. Kinderhospize sind ein wichtiger Teil des palliativmedizinischen Versorgungssystems für Kinder und Jugendliche.
Was ist eine Palliativstation?
Eine Palliativstation ist ein Teilbereich eines Krankenhauses, der sich auf die Behandlung und Betreuung von Patienten mit einer unheilbaren Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung konzentriert. Das Ziel der Palliativmedizin ist es, Schmerzen und andere belastende Symptome zu lindern, den Patienten eine möglichst hohe Lebensqualität zu ermöglichen und die Lebenszeit zu verlängern. Dazu gehört auch die Unterstützung der Patienten und ihrer Familien, sowohl emotional als auch praktisch.
Eine Palliativstation verfügt über ein interdisziplinäres Team aus Ärzten, Pflegern, Sozialarbeitern und ehrenamtlichen Helfern, das eng zusammenarbeitet, um eine umfassende palliativmedizinische Versorgung sicherzustellen. In einigen Fällen kann eine Palliativstation auch ein Teil eines Hospizes sein.
Was bedeutet das Wort “palliativ”?
Das Wort “palliativ” stammt aus dem Lateinischen und bedeutet “lindernd”. In der Medizin bezieht es sich auf eine Behandlung, die darauf abzielt, Schmerzen und andere belastende Symptome bei Patienten mit einer unheilbaren Krankheit zu lindern und ihnen eine möglichst hohe Lebensqualität zu ermöglichen.
Palliativmedizin ist ein interdisziplinärer Ansatz, der eine umfassende Betreuung von Körper, Geist und Seele beinhaltet. Es geht nicht darum, die Krankheit zu heilen, sondern darum, den Patienten in ihrer schwierigen Situation zu unterstützen und ihnen eine möglichst angenehme und würdevolle Lebenszeit zu ermöglichen.
Die palliativmedizinische Behandlung kann in einem Krankenhaus, in einem Hospiz oder im eigenen Zuhause des Patienten erfolgen und umfasst medizinische, pflegerische, soziale und emotionale Unterstützung.
Hilfen & Unterstützung
Wende Dich an den Hospizverein in Deiner Nähe. Die Beratung und Information ist kostenfrei. Ruf dort einfach an und dann wirst Du umfassend zu Möglichkeiten beraten und weitere Schritte werden mit Dir besprochen.
Verbände
In Deutschland gibt es mehrere Hospizverbände, die sich für die Förderung und den Ausbau der Hospiz- und Palliativversorgung einsetzen. Hier sind einige der bekanntesten:
- Deutscher Hospiz- und PalliativVerband (DHPV)
- Hospiz- und Palliativverband Niedersachsen
- Der Bayerische Hospiz- und Palliativverband
- Der Hospiz- und PalliativVerband Baden-Württemberg e. V.
- Deutsche Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP)
- Deutsche Hospizstiftung
- Bundesverband Kinderhospiz e.V.
Diese Verbände arbeiten eng mit Krankenhäusern, Hospizen, Ärzten und anderen Gesundheitsdienstleistern zusammen, um die Qualität der Hospiz- und Palliativversorgung zu verbessern und die Rechte von Patienten und ihren Familien zu schützen.
Darüber hinaus bieten sie Fortbildungen, Informationen und Ressourcen für diejenigen an, die in der Hospiz- und Palliativarbeit tätig sind, und setzen sich für die Anerkennung und den Ausbau dieses Bereichs ein.