Kennst Du die 5 häufigsten Stressverstärker? Also fiese Gedanken, die dafür sorgen, dass Du einen negativen Stress selbst noch verschärfst? Diese werden auch innere Antreiber genannt.
Im folgenden Artikel lernst Du diese kennen und findest anhand eines kostenfreien Selbsttests heraus, wie Du diese bei Dir erkennst.
Was sind persönliche Stressverstärker?
Persönliche Stressverstärker oder auch „Innere Antreiber“ genannt, resultieren auf einschränkenden Glaubensmustern, die Du teilweise so stark verinnerlicht hast, dass sie Dir überhaupt nicht (mehr) bewusst sind.
Sie treiben Dich sozusagen von innen heraus an und bestimmen Dein Denken, Fühlen und Verhalten. Und jeder hat welche. Mehr oder weniger.
WICHTIG:
Hinter jedem Antreiber steckt im Grunde ein Bedürfnis. Und Dein Antreiber wird dann aktiviert, wenn ein wichtiges Bedürfnis nicht erfüllt ist.
Daher sind innere Antreiber nicht „schlecht“ oder „negativ“, denn sie haben auch viele Vorteile.
Diese zu erkennen und zu nutzen und sie in das eigene So-Sein zu integrieren, statt abzulehnen, ist Aufgabe jedes Stressmanagements.
Doch bei jedem Antreiber gilt: Die Dosis macht das Gift.
Denn wenn Du unter Stress gerätst, dann aktivierst Du automatisch Deine inneren Antreiber.
Daher ist es wichtig, dass Du Deine inneren Antreiber in- und auswendig kennst und diese auch schätzen lernst, ganz nach dem Motto: „Aaaah, da isser ja wieder!“
Wenn Du herausfinden möchtest, welche Antreiber oder Stressverstärker bei Dir gerade aktiv sind, dann lade Dir hier doch gleich mal meine GRATIS-BOX inklusive Checklisten herunter. Oder klick einfach auf das Bild!
Die Checkliste
Durch diese Checkliste kannst Du herausfinden, welche Stressverstärker bei Dir gerade besonders “aktiv” sind.
Bitte sehe das nicht als Dogma, sondern eher als eine Art „Momentaufnahme“.
Das ist wichtig! Sonst fühlst Du Dich irgendwie „komisch“. Das tut nich’ not. 😉
Und ebenso wichtig ist es, dass die folgenden Eigenschaften zwar als „positiv“ und „negativ” bezeichnet werden, diese aber eher als „dienlich” bzw. „weniger dienlich” anzusehen sind.
Einige Eigenschaften „dienen“ der Entdeckung Deines wahren Selbst. Andere eher nicht!
„Hinter jedem Antreiber steckt im Grunde ein Bedürfnis.“ Marshall B. Rosenberg
Die 5 häufigsten Stressverstärker
1. Sei perfekt!
Bedürfnisse/Motive: Selbstbestätigung durch gute Leistung, Erfolg, Vervollkommnung
Lieblingssatz: Das passt noch nicht! Das reicht noch nicht! Ich reiche noch nicht!
Angst vor: Fehlern, Misserfolgen, Versagen, Ablehnung, Kritik
Positive Eigenschaften: gewissenhaft, motiviert, ordnungsliebend, ehrgeizig, kompetent, wissbegierig, neugierig, verantwortungsbewusst, streben nach Höchstleistung, detailgenau, verlässlich, arbeiten akkurat, können gut alleine sein.
Negative Eigenschaften: eher rational, pingelig, pedantisch, detailverliebt, wenig ist gut genug, keine guten Teamplayer, sehr kritisch, wenig Kontakt zum Gefühl
Problem: Du bist anderen gegenüber sehr kritisch, hast aber Angst vor der Kritik anderer und nimmst diese oft persönlich und nicht sachlich.
Vermutlich hast Du gelernt, dass nur derjenige, der Leistung erbringt, ein wertvoller Mensch ist. So hältst Du Dich selbst für „faul“, wenn Du nichts zu tun hast.
Deine Schwächen, Enttäuschungen oder Ängste kannst Du anderen zumeist nicht eingestehen.
Es mangelt Dir an Offenheit. Du hast zu hohe Erwartungen und Ansprüche an Dich selbst und andere.
Dadurch neigst Du zu Selbstüberforderung. Du zweifelst ständig an Dir, weil Du nicht weißt, wann gut einfach gut genug ist.
Wenn Du unter Zeitdruck gerätst oder bestimmte Sachen nicht fertig werden, erhöht sich Dein Stresspegel enorm.
Lernfeld: Stärke Deine Stärken!
Stärke Deine Fehler-Freundlichkeit – Dir selbst und anderen gegenüber.
Lerne, Deine perfektionistischen Anteile anzunehmen und diese zu „lieben“, um zwischen dem perfektionistischen Leistungsstreben und einer gewissen Fehlerfreundlichkeit die Balance zu halten.
Kleiner Tipp: FEHLER => Bilde ein anderes sinnvolles Wort aus den Buchstaben. … Na?
Positive Selbstinstruktionen – Leitsätze:
- Gut, ist gut genug.
- Jeder Fehler ist ein versteckter Helfer. Auch ich darf Fehler machen.
- Durch Fehler werd’ ich immer besser.
- Weniger ist manchmal mehr.
- So gut wie möglich, so gut wie nötig.
- Ab und zu lasse ich alle Fünf gerade sein.
- Ich gebe mein Bestes und den Rest lass ich mir schenken.
- Ich unterscheide zwischen wesentlich und unwesentlich und nehme mir mehr Zeit für’s Wesentliche.
- Gott, die Schöpfung, das Leben etc. liebt mich, egal was ich tue oder nicht tue.
2. Sei beliebt!
Bedürfnisse/Motive: Anerkennung, Angenommensein, Liebe, Zugehörigkeit
Lieblings-Glaubenssatz: Das macht man nicht! Ich bin nicht gut genug!
Angst vor: Missgunst, Kritik, Ablehnung, Enttäuschung, Zurückweisung, Ausgrenzung
Positive Eigenschaften: sympathisch, hilfsbereit, engagiert, kompromissbereit, tut viel für andere, hoher Gerechtigkeitssinn, hoher Harmoniesinn
Negative Eigenschaften: leicht verletzbar, leicht enttäuschbar, Minderwertigkeitsgefühle, selbstkritisch, leicht harmoniesüchtig, ängstlich, egoistisch, starker Selbstbezug
Problem: Du möchtest es allen recht machen, auch wenn Du weißt, dass das ja gar nicht geht.
Du hast Angst vor den Meinungen und Werturteilen anderer Menschen und daher auch Angst vor Menschen.
Dadurch neigst Du zu Selbstkritik, denn Du bist Dein schärfster Richter.
Häufig zweifelst Du an Dir und Deinen Fähigkeiten und machst Dir oft Vorwürfe.
Anderen gegenüber bist Du jedoch milder gestimmt. Doch wenn Dich jemand kritisiert, fühlst Du Dich fast wie „zerstört“ und beschäftigst Dich tagelang mit der Kritik.
Die aufkommende Wut, Aggression oder Empörung unterdrückst Du lieber oder wendest diese gegen Dich selbst, weil Du nicht weißt, wie Du diese ausagieren sollst.
Weil Du gemocht werden willst, kannst Du schlecht NEIN sagen und weil Du es allen recht machen willst, achtest Du Deine Grenzen nicht.
Durch dieses Verhalten neigst Du ggf. zu Burnout und Depression und das verschärft sich, wenn Dir die Anerkennung und Wertschätzung scheinbar entzogen wird.
Lernfeld: Stärke Deine Stärken!
Hinterfrage ehrlich Deine Hilfsbereitschaft: Oft steckt dahinter nur der Wunsch, nicht abgelehnt zu werden. Beschäftige Dich mit wahrem Altruismus.
Erlerne einen konstruktiven Umgang mit Kritik und übe Dich darin, auch andere mal zu „kritisieren“. Achte und ehre Dein So-Sein und benutze öfter mal das Wort „Nein“. Akzeptiere die Unvollkommenheit der Welt und schärfe den Blick für das Gute.
Positive Selbstinstruktionen – Leitsätze:
- Ich darf „Nein“ sagen.
- Ich bin gut zu mir.
- Nicht alle müssen mich mögen.
- Ich darf kritisieren und ich darf auch kritisiert werden.
- Ich darf mich zumuten.
- Ich bin ok, auch wenn jemand unzufrieden mit mir ist.
- Ich darf es auch mir selbst recht machen.
- Ich nehme Rücksicht auf mich und auf die anderen.
3. Sei stark!
Bedürfnisse/Motive: Autonomie, persönliche Unabhängigkeit, Selbstbestimmung
Lieblings-Glaubenssatz: Ich schaff’ das alleine! Ich brauche niemanden!
Angst vor: Abhängigkeit, Kontrolle anderer, Autonomieverlust
Positive Eigenschaften: stark, machtvoll, zielstrebig, engagiert, willensstark, unabhängig
Negative Eigenschaften: kontrollsüchtig, unnahbar, arrogant, Neigung zu Hybris, vertrauen wenigen, wollen alles selber machen, Angst wird durch scheinbare Stärke getarnt …
Problem: Du machst am liebsten anstehende Aufgaben allein.
Auch Schwierigkeiten, Sorgen oder Ängste machst Du mit Dir allein aus.
Es fällt Dir schwer, andere um Hilfe oder Unterstützung zu bitten und Dich anderen anzuvertrauen.
Du versuchst unter allen Umständen gegenüber Dir und anderen das Bild der Stärke und Unabhängigkeit aufrechtzuerhalten.
Vermutlich wurdest Du in Deiner Vergangenheit häufig enttäuscht oder verletzt und fühltest Dich daher im Stich gelassen.
Wenn andere sich „schwach“ zeigen, belächelst Du dies still. Du neigst zu Überheblichkeit und Hybris, die aber nur eine Schutzvorrichtung ist.
Lernfeld: Stärke Deine Stärken!
Anerkenne Deine vermeintlichen Schwächen als Deine größten Stärken.
Denn nur dadurch wirst Du auch gegenüber anderen und deren Schwächen milder.
Baue nach und nach wieder Vertrauen in andere und die Welt auf und entdecke Deine Unabhängigkeit in der Abhängigkeit.
Beginne damit, Dich mit Deiner Vergangenheit auseinanderzusetzen, sie loszulassen und den Menschen zu vergeben. Denn wenn Du andere verurteilst, verurteilst Du nur Dich selbst.
Wenn Du andere abwertest, wertest Du nur Dich selbst ab, aber wenn Du anderen vergibst, vergibst Du Dir selbst und wirst friedfertiger, weicher und milder.
Das schafft den Seelenfrieden, den Du Dir schon so lange wünschst.
Positive Selbstinstruktionen – Leitsätze:
- Schwächen sind menschlich.
- Ich darf um Hilfe/Unterstützung bitten.
- Es gibt Hilfe/Unterstützung – auch für mich.
- Ich vergebe!
- Ich gebe anderen die Chance, mich zu unterstützen.
- Ich lasse mich unterstützen.
- Ich darf/kann delegieren.
- Ich darf meine Gefühle zeigen.
- Ich muss nicht alles selbst/allein machen.
Bedürfnisse/Motive: Kontrolle und Sicherheit
Lieblings-Glaubenssatz: Ich kann niemandem trauen! Ich kann mich nur auf mich selbst verlassen!
Angst vor: Kontrollverlust, Fehlentscheidungen, Risiken
Positive Eigenschaften: gewissenhaft, machtvoll, zielstrebig, engagiert, willensstark …
Negative Eigenschaften: kontrollsüchtig, ängstlich, unentschlossen, risikoscheu …
Problem: Du willst Dich gegen alles und sogar gegen jeden „absichern“.
Daher vertraust Du in der Regel nur Dir allein. Dein Ego-Verstand hat die komplette Kontrolle übernommen.
Wenn Du Situationen nicht kontrollieren kannst oder Fehlentscheidungen drohen, dann reagierst Du mit großem Stress.
Du wägst jede Entscheidung gegen ihre möglichen Risiken zig mal ab und willst alles selbst unter Kontrolle haben.
Es fällt Dir oft schwer zu delegieren. Du neigst dazu, Dir ständig Sorgen über mögliche Risiken und Gefahren zu machen, und es kostet Dich viel Zeit und Kraft, Entscheidungen zu treffen, aus Angst, mögliche Risiken zu übersehen.
Da eine 100 %ige Sicherheit und Kontrolle in dieser „Welt“ nie zu erreichen sind, Du diese aber unbedingt haben willst, überforderst Du Dich langfristig selbst und begünstigst ein „Ausbrennen“.
Lernfeld: Stärke Deine Stärken!
Und steh’ zu Deinen vermeintlichen Schwächen.
Entdecke ein ganz neues Vertrauen ins Leben und beschäftige Dich ggf. mit spirituellen Themen, um Dein „Gott-Vertrauen“ zu stärken.
Dein Sicherheitsstreben bedarf gerade in Zeiten zunehmender materieller Unsicherheit eines Ausgleichs durch eine Neuausrichtung Deiner „Denke“, Deiner Sichtweise auf Dich und das Leben sowie Mut zum kalkulierten Risiko, durch Loslassen und Vertrauen.
Positive Selbstinstruktionen – Leitsätze:
- Ich akzeptiere, was ich nicht ändern kann.
- Ich kann/muss nicht alles kontrollieren/planen.
- Risiko/Unsicherheit gehört dazu.
- Ich kann/darf mich auf andere verlassen.
- Ich habe Vertrauen.
- Störungen sind Teil des Jobs/des Plans.
- Ich bleibe gelassen, auch wenn ich nicht weiß, was kommt.
- No risk, no fun!
- Ich lasse mich durch meine Intuition führen.
- Ich werde geführt.
5. Ich kann nicht!
Bedürfnisse/Motive: Gutes, einfaches, bequemes Leben; Wohlbefinden
Lieblingssätze: Das ist mir zu stressig! Och nööö! Morgen dann, …!
Angst vor: Frustration, Anstrengung, unbequemen Entscheidungen, Tun!
Positive Eigenschaften: ruhig, relaxt, achten gut auf sich, Life must be easy!, Tagträumer
Negative Eigenschaften: phlegmatisch, träge, ziellos, hilflos, ohnmächtig, faul, Trödler, weinerlich, ängstlich, unentschlossen, manchmal wenig Selbstvertrauen
Problem: Du versuchst, Situationen, in denen unangenehme Aufgaben, Anstrengung oder Frustrationen möglich sind oder drohen, aus dem Weg zu gehen, indem Du sie entweder auf die lange Bank schiebst („Aufschieberitis“) oder Dich in Hilflosigkeit flüchtest.
Du hast ggf. früh gelernt, dass Du Deinen eigenen Kompetenzen nicht vertrauen kannst und dass es besser ist, wenn Du Dich vor Anstrengungen und Schwierigkeiten hütest.
Doch dadurch entwickelst Du eine übertriebene Schonhaltung. Niemand kann sich allen Anforderungen entziehen. Du bist stärker, als Du glaubst!
Lernfeld: Stärke Deine Stärken und komme ins Tun!
Entwickle eine Vision in Deinem Leben – etwas, wofür sich der ganze „Stress“ wirklich lohnt.
Traue Dir wieder mehr zu. Probiere einfach mal was ganz Neues aus, z. B. lern’ Karate oder Kochen. Oder mach mal ein Selbstsicherheits- oder Ermutigungstraining.
Begib’ Dich ganz bewusst in ungewohnte Situationen und nimm diese mit allen Sinnen wahr.
Nimm auch Deine Ängste wahr und lass sie zu.
Das stärkt Dein Selbstvertrauen und Dein Vertrauen in Dich und Deine Fähigkeiten enorm!
Positive Selbstinstruktionen – Leitsätze:
- Ich habe schon ähnliche Situationen gemeistert.
- Ich nehme die Herausforderung an.
- Ich vertraue auf meine Kraft.
- Ich vertraue der Schöpfung.
- Ich weiß, was ich kann.
- Ich kann das aushalten.
- Auch das geht vorüber!
- Ich schaffe das!
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Alles Liebe für Dich!
Deine Jeanette