Da Weihnachten fast schon vor der Haustür steht, möchte ich Dir heute die Geschichte “Brief an das Christkind” erzählen, die mich jedes Jahr erneut zum Schmunzeln bringt. Sie ist einfach zu knuffig und wärmt mir das Herzchen.
Vielleicht kennst Du sie ja schon, aber mit Geschichten ist es wie mit dem wahren Leben, … manche Dinge kann man immer und immer wieder machen, ohne dass sie langweilig werden.
Ich wünsche Dir jedenfalls viel Freude damit … und herzlichen Gruß an alle Mitarbeiter*innen vom Finanzamt ?
BRIEF AN DAS CHRISTKIND
In Nürnberg da lebte `ne alte Frau.
Für sie war das Leben einsam und grau.
Mit dem was sie hatte, war’s schlecht bestellt.
Mit einem Wort – sie hatte kein Geld.
Bald dachte sie hin, mal dachte sie her, wo denn nun Geld zu kriegen wär’.
Und ihr kam ein Gedanke – wie fein, wie fein, so schrieb sie ein Brief an das Christkindelein.
“LIEB`S CHRISTKIND, ICH BIN ALT UND ARM, DAS GELD IST ZU WENIG, ICH BITTE ERBARM. DRUM SCHICKE MIR SCHNELLSTENS 100 EURO, SONST MÜSSTE ICH HUNGERN UND WÄR NICHT MEHR FROH. EINE ANDERE HILFE WEISS ICH NICHT MEHR, DENN OHNE MONETEN IST`S DOCH RECHT SCHWER. ABER BITTE BEEILE DICH MIT DEM GELD, SONST IST`S NICHT MEHR SCHÖN AUF DIESER WELT.”
Der Brief wird frankiert, in den Kasten gesteckt, der Postbote ihn dann morgens entdeckt. Er liest die Adresse – was soll er nur machen, “AN DAS CHRISTKIND” – das ist ja zum Lachen.
Nun denkt er sich aber: “Komm’, Spaß muss sein. Den steck’ ich ins Fach vom Finanzamt hinein!” Am nächsten Tag dort angekommen, wird er vom Beamten in Empfang genommen.
Wenn Du nun glaubst, er schmeißt weg diesen Brief, oh nein, oh nein, da liegst Du ganz schief. Er liest die Adresse und denkt gleich daran, wie man denn der Frau wohl nun helfen kann.
Ja glaube mir, das ist kein Scherz, es gibt beim Finanzamt noch jemand mit Herz.
Ihm kommt ein Gedanke und das ist fein, das könnt` für die Frau eine Hilfe sein. So fängt er gleich an durch die Büros zu wandern und sammelt recht fleißig von einem zum andern. Das Ergebnis macht ihn leider nicht froh, denn statt 100, bekam er nur 70 Euro. Egal, er hat sie verwandt und an die arme Frau gesandt.
Die freute sich, man kann’s kaum ermessen: “Juhu, juhu, s`hat mich nicht vergessen!” So schrieb sie rasch einen Dankesbrief, in Eile sie zum Postamt lief.
Sie schrieb ans liebe Christkindelein dieses nette Briefelein:
“LIEB`S CHRISTKIND DEINE GABE FREUT MICH SO, VIELEN DANK FÜR DIE 70 EURO. DOCH SOLLTEST DU MAL WIEDER AN MICH DENKEN, UND SO GÜTIG SEIN, MIR WIEDER WAS SCHENKEN, DANN MÖCHTE ICH DICH NUR UM EINES BITTEN, DAS GELD NICHT ÜBER`S FINANZAMT ZU SCHICKEN. DENN DIE LUMPEN HABEN UNGELOGEN, VON DEN 100 EURO 30 ABGEZOGEN.”
(Verfasser unbekannt; leicht überarbeitet von Jeanette Richter)
Ich wünsche Dir eine wundervolle Vorweihnachtszeit!
Alles Liebe
Deine
Jeanette
P.S.: Der Tipp bleibt drin … falls Du Dir einen wirklich schönen Weihnachtsfilm mit Deiner Familie anschauen möchtest, hier mein Film-Tipp: “Klaus”. Kannste bei Netflix gucken ?