
Wie würde Dein Leben wohl aussehen, wenn Du nicht mehr so viel Angst vor Veränderungen hättest? Wenn Du Dich dem Leben mutig stellen und sogar Deine generelle Angst vor dem Tod überwinden könntest?
“Hätte, hätte … Fahrradkette?!” oder “Wenn das Wörtchen WENN nicht wär …!”
Wenn ich Klienten das Buch “Die Brüder Löwenherz” von Astrid Lindgren in die Hand drücke und sage: “Lies das! Und dann spring in Deine Angst hinein!” schauen mich die meisten recht verdutzt an und fragen: “Wiiiieee, ein Kinderbuch? Und das soll mir helfen?”
Ich antworte dann nur: “Ja. Mir hat’s geholfen. Und da ich nicht anders bin als Du, denk ich … ja!”
Die zwei Seiten in uns: Angst und Liebe
In dem Buch geht’s um zwei Brüder. Um Jonathan, den schönen, starken, mutigen Helden und um seinen kleinen Bruder Krümel, der schwächlich, gebrechlich und so ganz anders als Jonathan zu sein scheint.
Schöner hätte Astrid Lindgren kaum die zwei Seiten in uns beschreiben können: unser großes, weises Ich und unser kleines, ängstliches Ich.
In der Geschichte erzählt Jonathan jeden Abend seinem kleinen Bruder Krümel vom Land Nangijala – dem Land der Sagen und der Märchen. Nangijala ist das Land, in das die Menschen nach dem Tode kommen.
Doch nicht Krümel landet dort zuerst, sondern Jonathan, als dieser ihn aus einem brennenden Haus rettet.
Ich spoiler hier nicht zu viel, denn eigentlich geht das Abenteuer der zwei und deren Seelen-Entwicklungsreise erst richtig los, als auch Krümel das Zeitliche auf der Welt segnet.
Beide treffen sich Nangijala wieder und leben in dem geheimnisvollen Paradies friedlich mit lieben Menschen zusammen.
Doch das Leben in Nangijala wird von einem grausamen Tyrannen bedroht – und damit beginnt ein aufregendes Abenteuer für die Brüder Löwenherz.
Astrid Lindgrens fantastischer Abenteuerroman für Kinder wurde vielfach ausgezeichnet und u. a. für den Deutschen Jugend-Literaturpreis nominiert.
Doch dieses Buch ist viel mehr als “nur” ein Buch für Kinder.
Ich finde, es ist auch ein Buch für Erwachsene. Und gerade für diejenigen, die sich nicht trauen.
Die Angst vor Veränderungen haben. Die vor einer Entscheidung stehen und nicht wissen, was sie tun sollen. Also ein Buch für uns alle!
Denn es geht um Mut und Ängste, um Verzweiflung und Hoffnung, um Bangen und Entscheidungen treffen. Es geht letzten Endes um die Überwindung der Angst. Eine Angst, die uns vor dem eigentlichen Leben abhält.
Die reinste Form des Wahnsinns ist es, alles beim Alten zu belassen und zu hoffen, dass sich etwas ändert.
– Albert Einstein
Einer Angst, die uns unser wahres Potential nicht leben lässt und schließlich um Vertrauen, das die Angst überwindet. Und der kleine Krümel zeigt uns letzten Endes, dass es jeder schaffen kann: auch die kleinen und scheinbar Schwachen.
Manchmal stehen auch wir vor einem solchen “Abgrund” und trauen uns nicht zu “springen”. Aus Angst vor der Veränderung. Aus Angst vor der Ungewissheit und dem was kommen mag. Wir belassen lieber alles beim Alten.
Doch dann … eines schönen Tages, wagen wir den alles verändernden Schritt: Wir “springen” ins Ungewisse. Und siehe da …!
10 Gedanken, wie Du Deiner Angst vor Veränderungen mutig begegnen kannst:
- Es ist völlig ok, Angst zu haben.
- Die Angst will Dich eigentlich nur beschützen. Sie gehört zu Deinem Menschsein.
- Nur Dein Ego hat Angst. Deine wahres Selbst, Deine Seele nutzt diese Angst, um sich zu erinnern.
- Oftmals hilft es, sich die Angst wie ein kleines unschuldiges Kind vorzustellen, das nur in den Arm genommen werden will.
- Durch Deine Angst vor Veränderungen fällt es Dir oft schwer, Entscheidungen zu treffen. Du versuchst, aus dem Kopf heraus, Dich zu entscheiden. Aber Deine Seele, Dein Herz, weiß genau, wo’s lang geht. Orientiere Dich daher eher am Gefühl der Freude bei einem Gedanken. Frage Dich: “Wie würde ich mich bei dieser Entscheidung fühlen? Und bei dieser? Und was fühlst sich besser an?” Und dann tue es.
- Die Buddhisten sagen. “Geh durch die Angst hindurch. Handle inmitten der Angst!”
- Nur die mutigsten Seelen entscheiden sich dafür, ganz bewusst Angst zu durchleben, da sie diese wertvolle Erfahrung machen wollen. (aus: Jede Seele plant ihren Weg)
- Du kannst Deine Lebensangst nicht einfach abschütteln, denn sie weist Dich auf etwas Größeres hin. (Weil ich selbst immer wieder unter Melancholie und Stimmungsschwankungen litt, lernte ich, die Angst als große Schwester zu sehen, die mir dabei half, zu wachsen und mich weiter zu entwickeln. Ich durfte mich meinen Ängsten stellen, den großen, wie den kleinen. Damit meine große Schwester gehen kann – um dann, nach einer Weile, mal vorbeizuschauen und zu gucken, wie weit ich jetzt bin.)
- Die Angst vor Veränderungen erinnert uns unbewusst an die größte Angst: die Angst vor dem Sterben und dem Tod. Weil wir uns nicht mit dem Tod beschäftigen, haben wir Angst vor dem, was kommt.
- Die Angst vor Veränderung lässt uns an Altem festklammern. Aber Altes muss gehen, damit Neues entstehen kann. Und nichts, wirklich gar nichts, ist für alle Zeit verloren, selbst wenn es Dir so vorkommen mag.
Alles Liebe
P.S.: Wie gehst Du mit anstehenden Veränderungen um? Was hilft Dir dabei? Schreib es mir gerne in die Kommentare.
Bild von Gerd Altmann auf Pixabay
Mehr gibt’s hier:
- Folge uns auf Facebook oder Instagram
- Höre Dir den Podcast an und abonniere den YouTube-Kanal ZEITWELLEN
- Trag Dich in den SelfCare-Letter von Jeanette Richter ein
- Schreibe mir über Kontakt
- Du willst Deinen Stress mit Leben&Tod reduzieren? Dann vereinbare gerne ein kostenfreies Infogespräch mit Jeanette.